Gedankenbilder.
Edel sei der Mensch.
Meine Güte, so viel „Revolutionäres“! „Wir fordern! Das muss
doch!“ Immerhin, edel sei der Mensch!
Und? „Die“ tun es trotzdem. Weil sie es können. Weil sie keiner
aufhält, denn „edel sei der Mensch, hilfreich und gut“. Und so
kriegen jene auch noch geholfen. Empören sich zwar, diese „Guten“,
regen sich auf, appellieren, diskutieren, mahnen, stellen fest.
Früher gabs da bloß eine vors Brett und das wars dann. So löste
man das mit Typen, die über kein Gewissen verfügen.
Heute?
Ach ja, der Teufel hat ganze Arbeit geleistet. Er brauchte sie
dazu nur zu verwöhnen.
Den Bösen interessiert nicht, was andere denken. Wie es anderen
geht erst recht nicht. „Mir doch egal, Hauptsache ich...“
Und ob das nun rechtens, moralisch, fair ist oder nicht, juckt sie
die Bohne. „Mir doch egal.“
Wurden sie nicht auch seit Jahrzehnten genau dazu angehalten? „Du
bist wichtig. Du bist
das Wichtigste überhaupt.“
Hä?
Ist niemand, keiner, nicht einer. Und auch der Mensch ist nicht
wichtiger als alles andere an Leben um ihn herum. Sie sind alle
nur EIN Teil, nur einer. Wer das begreift, wird demütig ob dieser
tatsächlichen Größe – und bescheiden. Normal halt. Menschlich.
Alle anderen verdienen die Beschreibung
nicht. Sind
egomanisch, rücksichtslos, empathie-, gewissen- und rücksichtslos
oder weich, dumm, schwach, lebensunfähig. Manipulierbar in jede
Richtung, denn das geht über „Emotionen“ am besten und seit Jahren
tropfen die nur so vom Fladen. Nicht mal die Emotionen, sondern...
„Moral“. Das, was jeweils dazu erklärt wird.
Der 'zivilisatorische Westen' ist eine Gesellschaft... zum kotzen.
Psychoanalytiker schieben den Umstand, dass sie so beschissen
sind, natürlich wieder auf andere.
Die sind dran schuld.
Eltern, Schule, die Kindergartentante oder was auch immer.
Frage: Bin ich ab einem gewissen Alter nicht selber dafür
verantwortlich, was mit mir ist?
Aber Eigenverantwortung ist ja seit langem außer Mode. „Der andere
wars, der wars“.
Und so schafft es der Teufel.
Wenn der Vogel allein fliegt, muss er selber aufpassen. Zuvor tut
ers nicht. Da muss „der Schwarm“ darauf achten, ob sich ein
Raubvogel nähert oder irgendwo eine Wand ist. Bei Vögeln klappts
noch, weil
jeder aufpasst und
jeder Grips hat,
ganz anders beim Menschen. Bei denen klappt so etwas nicht
mehr. Da ist's dann eher Schwarmdummheit denn Schwarmintelligenz.
Und so verblöden sie immer weiter – weil Geist nicht gebraucht
wird. Sich auf andere verlassen ist in dem Moment aber auch das
Dümmste, was einer tun kann.
„Ach was, da kommen schon die Tauben.“ Kamen sie doch immer.
Und was, wenn's beim Dicken im Schlaraffenland mal aufhört mit
dieser Rundumversorgung? Jaulen, jammern, heulen, anklagen,
appellieren, fordern, schreien, brüllen, toben und vor Wut um sich
schlagen. So in der Reihenfolge. Und irgendwann verhungern, falls
er nicht aufsteht und selbst macht. Aber dazu muss er zunächst mal
sehr lange hungern, um dünner zu werden und sich überhaupt erst
mal wieder erheben und bewegen
zu können!

Die Wohlstandsgesellschaft macht Menschen böse und
lebensuntüchtig. Degeneration - und rückwärts geht’s, mit
Schmackes. Wen wundert es, daß solche Kulturen dann irgendwann
aufhörten zu existieren?
In denen zählt kein Charakter mehr, keine Begabung, nicht mal
Leistung, Wissen, Können. Und wie soll auf diese Weise
Hochwertiges entstehen? Das, was eine Kultur braucht, um zu
überleben?
Im Kapitalismus zählt das alles eh nicht, bringt keinen Profit und
nur der ist darin alles.
Durchaus ein Weg, sich selbst vom Acker zu räumen.
Rationales Denken, Logik? Heute? Scheibenkleister. Nicht weiter
als bis vor den großen Zeh, nicht links, nicht rechts, gar nicht.
Solchen Trotteln kann man freilich auch super Angst machen. Und
schon laufen sie. Und wo laufen sie hin? Einer hinter dem anderen
her in den Abgrund.
Edel sei der Mensch...“ Dann braucht man nur „Wünsche ans
Universum zu richten“, schon stehen alle Ampeln auf Grün. Ein Mal
klappt's und schon ist man der Überzeugung. In dem Moment fühlen
sie sich ja auch mal so richtig „wichtig“, als
das
Wichtigste im gesamten Universum – wow. Na ja, wo kein Geist ist,
was will man da erwarten? Mit dem Verstand ist das eben so eine
Sache und der läßt, so wenig benutzt, weil kaum benötigt, nun mal
nach. Inhaltslosigkeit Leere - und das bekanntlich Fundament für
Narzissmus. Hat den heute ja auch genügend, jeder Einzelne ist
gottgleich. Im Westen.
Nur sind solche Leute irgendwann (für den Osten und die paar
Ausnahmen des Westens) nicht mehr zu ertragen. Aber wenn es
beinahe nur noch Dicke im Schlaraffenland hat, wenn Tauben
ausbleiben?
Wahnvorstellungen sind eine krankhafte Sache und unheilbar. Der
nächste Sturm und es weht sie ins All. Existieren ja keine
Wurzeln, kein Gewicht, nichts, nur Leere.
Wie teuflisch. Man braucht demnach lediglich materiellen
Wohlstand.
Ich selbst mache um solche Leute einen weiten Bogen. Wer keine Not
kennt, stumpft ab und obendrein meinen die auch noch, dieses
Wohlergehen wäre eine Art „Verdienst“. Wieder die Bestätigung
eigener, nicht vorhandener Bedeutung und Größe. Aber auch noch
eine Art Anspruch. Ihnen stehen die Tauben zu und wehe, wehe.
Die hab ich gefressen.
Sie sind böse. Denn „bist du nicht
willig, so brauch ich Gewalt.“ Und schon hat der Erlkönig mir
Leids getan. 'König' sagt ja auch schon alles.
Aber solche Typen zu erkennen, ist weißgott nicht schwierig, nur
eben besser, man tut es. In ihnen ist kein Funken Gutes. Hass,
Neid, Missgunst und Gier frisst sie von innen auf. Die
Boshaftigkeit auf zwei Beinen.
Mir waren einige dieser ekligen Geschöpfe begegnet. Der einzige
Trost: SO möchte ich selber nicht empfinden. Ihre Strafe. Es muss
schrecklich sein, nur Gift und Galle in sich zu spüren. Wenn Glück
einzig Genugtuung ist, mal wieder jemandem wehgetan zu haben,
Liebe lediglich Brauchen heißt und wirkliche Zufriedenheit sich
nie einstellt, denn schon wird von denen auf neue Bösartigkeit
gesonnen.
Eingebildete Größe ist etwas Schreckliches, kommt ja auch vor dem
Fall.
Ein trauriges Existieren, aber immerhin: Ab einem gewissen Alter
bin ich selber dafür verantwortlich, was mit
mir ist.
Bis bald.
See you soon
- Zum
Seitenanfang.