Gedankenbilder.
Das gute Leben.
„Wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch“. (Hölderlin)
Abstand ist wohl noch der beste Weg, momentan nicht „ver-rückt“ zu
werden, sprich seine geistige und seelische Mitte nicht zu
verlieren. Die braucht man, um körperlich gesund zu bleiben (oder
zu werden) sowie Handlungsfähigkeit zu behalten, denn das wird
noch bunt. Da kommt zumindest auf den Westen noch Heftiges zu und
zu dem gehören wir ja jetzt leider auch. Und mir fällt auf: So
ist's meinen Vorfahren, sogar Vater noch ergangen. Plötzlich waren
sie polnisch. Oder russisch unter Stalin, zuvor was ganz anderes.
Oder Feinde, obgleich davor ausdrücklich freundlich,
freundschaftlich, ins Land geholt.
Vom Westen haben jedenfalls viele die Nase voll, ums wirklich noch
harmlos auszudrücken, so dass
der endlich mal ernsthaft
mit sich zu Gericht gehen sollte!
Selbstreflexion ist jedoch etwas, was er nicht kann und nie
gelernt hat, waren sie doch immer "die Größten" - aber eben auch
nur
ihrer Ansicht nach. Die Realität war schon lang eine
andere.
Auch die Menschen des deutschen Ostens wollten keine „Einheit.“
Sie wollten lediglich einiges in ihrem
eigenen Land
verändern. Aber da gab es Kräfte, die nutzten „die Gunst der
Stunde“. Und „der große Bruder“? So gewollt, sogar forciert, weil
die Gelegenheit vorhanden, abzustoßen, aus allem auszusteigen, da
selbst am Ende? Oder einfach nur Ziel-, Plan- und
Ratlosigkeit?
Wer hat geblutet, wer hats bezahlt? Der kleine Mann, wie Vater
immer sagte. Und dass das doch
immer so wäre. Er und meine
Vorfahren hatten darin leider Erfahrung.
Oft sitze ich still draußen in der Natur, dort, wo kaum jemand
lang kommt. Neben mir, genauso still, mein Hund, und beide
beobachten wir, was sich ereignet. Und da ereignet sich
immer
was. Blätter bewegen sich im Wind, Äste knarren, es riecht nach...
z.B. der jeweiligen Jahreszeit. Der Herbst duftet anders als der
Frühling. Oder nach einem Regen, auch das. Weit weg grasen in der
warmen Jahreszeit die Kühe. Vor wenigen Jahren stand auf den
Wiesen auch mal noch ein paar Rehe, auch Hasen konnte man sehen.
Lange her – der Westen, da ist er wieder. Und einige gab es, im
Osten, die "durften" dann endlich wie sie immer schon wollten.
Auch zu denen halte ich länger schon Abstand.
Manchmal kommt doch jemand den Weg entlang – und manchmal ergibt
sich ein Gespräch. Und da ist momentan keiner, nicht einer, dem
gefällt, was „aus der Welt“ geworden ist. Sagen aber auch
gelegentlich, dass es so hat kommen
müssen, es absehbar
gewesen sei. Nur hatten wir im Osten da eben schon nichts mehr zu
melden.
Mein Gott, einfach nur den Weg des Geldes verfolgt, leider die
heilige Kuh der Menschen im Kapitalismus, und es werden den allzu
Gutgläubigen, Naiven, Zähne gezogen. In West
und
Ost.
Angeber mit Profilneurose. So habe ich den Westen erlebt und so
erlebt manihn noch immer. Im Osten, so scheint mir, besitzen die
Leute noch Selbstwert. Sie lebten ja auch so, dass man den haben
kann
und tun das noch immer. Komplexe? Nein. Ob „der Westen sie mag“
ist denen so was von Rille! Sie hatten auch nicht gejammert,
sie hatten sich
beschwert, wie schmutzig der Westen mit
ihnen verfahren war, ein kleiner, aber wichtiger Unterschied.
Ordentlich behandelt zu werden ist ihr gutes Recht, keine Bitte!
Also besser Distanz zu alledem, gerade, wenn einer noch zu denen
gehört, die selber denken und über eine gute Intuition verfügen.
Intuition. Tiere besitzen sie noch, manche Menschen aber auch,
wenigstens etwas. Mein lange schon verstorbener Freund, der
Förster, berichtete mir mal, dass sich das Rotwild am helllichten
Tag in dichtem Rudel auf einer offenen Wiese versammelt hatte.
Einige Zeit drauf kam der Orkan. Das Wild hatte es lange zuvor
schon gespürt und er selbst seine Schlüsse draus gezogen. Im
Hochwald wurde es für
alle gefährlich.
Mein Hund spürt sofort, wenn mit einer Person irgendwas nicht
stimmt, eventuell eine Gefahr von ihr ausgeht. Ich schlussfolgere
dann ähnlich und werde aufmerksamer.
Die Energie, die allem innewohnt und umgibt, wird von rein
materiell orientierten Leuten natürlich kaum bis gar nicht
beachtet. Kann gefährlich werden.
Auf Seele und Geist achten intuitive Menschen sehr. Sie sind des
Menschen wertvollstes Gut. Sie
machen ihn ja erst zum
Menschen. Um das zu erhalten, ist Distanz oft das Beste, denn mit
Stöcken gegen Windmühlen anzurennen ist dusslig. Seele und Geist
brauchen allerdings Gleichgewicht, innere Balance, wozu auch
Bewegung zählt, körperliche wie geistige.
Muss man mir nicht erst sagen, außer wenn ich wirklich schlimm
krank bin. Aber wenn ich mich so umschaue... Die meisten blicken
im Normalzustand doch nicht mal über den Rand ihres Tellers! Oder
haben links und rechts ein Brett, Tunnelblick, bloß nichts Neues,
sonst muss man ja die grauen Zellen in Bewegung versetzen.
Desinteresse, Schubkästen und Rechthaberei.
Die Frage stand: Was bringt mich wieder zurück zur Mitte, denn
auch die drei Wochen Krankenhaus und eine schwere OP hatten Beidem
gewaltig zugesetzt. Zusätzlich zum westlichen mentalen
Dauerangriff auf alles.
Zu viel. Und Geisteskranke, also
Narzissten, Psychopathen, Paranoiker, sprich Idioten, Irre und
Böse, zerstören bei ihrem Abgang, was ihnen unter die Finger
kommt, kennt man, „verbrannte Erde“. Bei ihnen geht’s ums Ganze.
Tcha, wer so fies ist, so kriminell... so was kommt von so was.
Mentales Stärken. Dazu dient auch Erinnerung an schöne Zeiten, das
baut auf, und denken tue ich ja trotzdem. Warum waren damals die
Menschen noch so anders? Warum gab es früher noch Werte, im
Gegensatz zu heute? So was zum Beispiel, und die Seele wird
ruhiger, der Geist ist nichtsdestotrotz in Bewegung.
Abends schaue ich mir alte Folgen von „Salto Postale“ an, lache
mich schlapp, hat auch noch anderes, gab ja mal insgesamt nettere
Zeiten. Freue mich über simplen Kartoffel- und Tomatensalat, die
nun wieder schmecken, oder wenn ich, im Verhältnis gesehen, kleine
Dinge packe. Die ganz großen darf ich noch nicht, habe darin aber
auch mal Hilfe. Kartoffeln und Tomaten baue ich natürlich, wie
fast immer schon, selbst an. Und Apfelbäume hats viele im Garten.
Hühner halte ich auch noch. Bedeutet viel Arbeit, wühlen im Dreck,
Rückenschmerzen, aber auch gesundes Essen, wissen wo's herkommt.
Auch das rückt zur Mitte und schafft Selbstwert. Außerdem heißt
es: sich wappnen, denn da kommen vermutlich noch böse Stürme.
Handlungsfähig sein, werden und bleiben.
Bis bald.
See you soon
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