Heimatliches
[1] Bad Tabarz.
Mein Heimatort liegt am
nördlichen Rand des Thüringer Waldes, ist seit 2016 erstes
Kneipp-Heilbad in Thüringen und darf sich seit 2017 mit dem
Zusatz „Bad“ schmücken. Fremdenverkehr gibt es hier bereits seit
mehr als 150 Jahren und solch berühmte Persönlichkeiten wie
Heinrich Hoffmann, Theodor Fontane, Wagner-Opernsänger Max
Alvary oder der Berliner Großunternehmer Carl Spindler hatten
hier geweilt, zum Teil eigene Villen besessen.
Tabarz, erstmals 1109 erwähnt, wurde aus mehreren Gemeinden (bis
1945) zusammengeschlossen und besitzt seit einigen Jahren zwei
große Rehabilitationskliniken.
Leider ist in den vergangenen Jahren vieles an Traditionellem
verschwunden. Das berühmte Schweizerhaus wie die Massemühle sind
entweder optisch in einem schlechten Zustand oder haben ganz
geschlossen. Das alte Jagdhaus wurde gleich nach der Wende
abgerissen. In der Prinzessinnen-Villa begannen
Instandsetzungsarbeiten, denen auch gleich mal der alte,
herrliche Baumbestand zum Opfer fiel, und dann rührte sich
nichts mehr. Das alte Kurhaus war der modernen, optisch nicht
gerade ansprechenden Reha-Klinik gewichen. Unter anderem. Es hat
noch mehr Gebäude im Ort getroffen. Freilich gab es auch schönes
Neues und Tabarz ist noch immer ein Ort, in dem man herrlich
wohnen kann und als solches auch begehrt. Einige der herrlichen
alten Villen wurden durch Privathand restauriert und erinnern
auf diese Weise an das besondere Flair in früheren Zeiten.
Seit ich fliege, ist mir die
einzigartige Lage meines Heimatortes noch deutlicher bewusst,
schmiegt er sich doch wunderschön an die nördlichen Berge des
Thüringer Waldes, zieht sich in Ausläufern in Täler, und über
allem thront beinahe majestätisch der Große Inselsberg.
Die Tabarzer Region ist
abwechslungsreich. Teils trägt der Wald bereits voralpenartigen
Charakter, teils ist er sandig warm, offen, sanft hügelig und
weiträumig mit zahlreichen Trockenwiesen. Geheimnisvoller,
dunkler Fichten- und Tannenwald mit zahlreichen schroffen
Felsen, vielen alten, knorrigen Buchen grenzt unmittelbar an
lichten, lieblich wirkenden Laubwald. Auch sandige
Mischwaldgebiete, mit hohem Kiefernanteil und vielen kleinen
Teichen sind rundherum zu entdecken. Und manchmal kann man sogar
auf nur wenigen Kilometern vom tiefen Winter in den Vorfrühling
fahren oder wandern, denn Tabarz hat nahezu 500 m
Höhenunterschied (Großer Inselsberg) zu bieten. Angenehm ist
auch die Nähe der Städte Gotha, Eisenach und der
Landeshauptstadt Erfurt.
Das aktuelle Wetter (plus Vorhersage)
[2] Noch etwas mehr.
Bad Tabarz und seine Umgebung
ist ein Paradies für Wanderer, Mountainbiker und Kletterer.
Etliche Kletterfelsen, bis zu 60 m hoch, im malerischen
Lauchagrund, sind regelmäßig Magnet für solch sportliche Gäste.
Lauchagrund und Felsental gehören mit zum Schönsten, was Tabarz
zu bieten hat. Im langgestreckten, tief eingeschnittenen Tal,
stehen sehr alte und mächtige Tannen und Fichten, mitten
hindurch murmelt und rauscht ein klarer Gebirgsbach - die
Laucha. Teils im alten, teils im neuen Bett, schlängelt dieser
sich durch den gesamten Ort. Ab und an schimmern Sonnenstrahlen
durch das dichte Kronendach im Felsental. Eine besonders würzige
Luft liegt über allem, selbst an heißen Sommertagen.
Genauso häufig wie in dieses wunderschöne Tal zieht es mich auf
den, dem Inselsberg gegenüberliegenden, kleinen Hügel nach
Deysingslust, von woaus auch das folgende große Foto sowie
die Panoramaansicht entstand. Dieser Ausflugsort wurde im
übrigen nach einem früher bekannten Förster benannt. Der Blick
von dort zur Bergkette, hinunter ins Tal auf den Ort, auf der
nördlichen Seite bis weit ins Thüringer Becken hinein, ist
einfach herrlich.
[3] Der Große Inselsberg
Er ist nicht nur einer der
höchsten Gipfel (916,5 m) , er ist , wie es heißt, der
meistbesuchte Berg des Thüringer Waldes. Seine Beliebtheit
verdankt der weithin sichtbare Berg vulkanischen Ursprungs der
fantastischen Rundumsicht, die man vom Gipfelplateau genießen
kann. Bei gutem Wetter sieht man bis zur Rhön, den Drei
Gleichen, der Wartburg, zum Brocken, dem Weimarer Ettersberg
oder nach Oberhof. Es ist der weiteste und beste Blick über den
gesamten Thüringer Wald, einzigartig im Sinne des Wortes.
Über
diesen Gipfel verläuft der bekannte Höhenwanderweg "Rennsteig".
Südlich des Rennsteigs, sozusagen auf der anderen Seite (und das
ist bereits in Brotterode der Fall), nennt man ihn übrigens nach
alter Schreibweise (wieder) "Inselberg". Ohne das "S" in
der Mitte. Der Wanderweg war Grenze zwischen dem Herzogtum
Sachsen-Coburg-Gotha und dem Kurfürstentum Hessen. Aus diesem
Grund stehen auch zwei Gasthöfe dort oben, von denen momentan
allerdings nur einer voll betrieben wird. Im früheren "Stadt
Gotha" sollte -eigentlich - ein neues Selbstbedienungsrestaurant
enstehen. Am Fuß des Berges, in direkter Nähe zum großen
Parkplatz (Grenzwiese), gibt es jedoch noch eine nette weitere
Gaststätte (Kleiner Inselsberg).
Der
Skilift, falls ausreichend Schnee liegt, ein Aussichtsturm mit
Klettermöglichkeiten, ein toller Fun-Park mit Wi-Flyer u.m., die
Sommerrodelbahn, Wanderhütten, Übernachtungsmöglichkeiten und
ausreichend Parkplätze stehen dem Besucher zur Verfügung.
Insgesamt
lässt die Vermarktung und Nutzung dieses Tourismusmagneten
jedoch noch immer zu wünschen übrig.
Auf
dem Inselsberg befindet sich eine beeindruckende Sendeanlage für
UKW und TV mit zwei Sendetürmen, der neuste mit stattlicher Höhe
von 127 Metern, die 1939 bzw. 1974 errichtet wurden, sowie eine
Wetterstation. Von hier senden der MDR, Landeswelle und Antenne
Thüringen sowie Deutschlandradio Kultur. Und zu seinen Füßen,
nur fünf KIlometer entfernt, liegt Bad Tabarz...
Fotos
Das obere Bild zeigt nur einen geringen Teildes Ortes. Ein
größeres Panorama ist in einem der Alben enthalten.
Fotos Bad Tabarz. Ein Album
mit Alt und Neu.
Im Frühling. Ein Panorama.