Gedankenbilder.
Zeit.
Es ist alles eine Frage der Zeit.
Gib Kleingeistern das Gefühl, „gut“ und etwas Besonderes zu sein
und sie heben ab. Die Psychologie hat feste Begriffe für diese
„Erscheinung“ - oder Erscheinungen in der Mehrzahl. Manche kommen
so aber vermutlich schon auf die Welt. Das Dilemma: Sie
wissen,
dass dem nicht so ist. Dass sie
nicht das sind, was sie
meinen zu sein. Ganz doof geht nicht. Zumindest unterbewusst weiß
der Mensch um das, was man gemeinhin als Realität bezeichnet.
Einige wollen sie nur nicht. Und so werden sie fies, richtig
bissig, wenn die sich irgendwann Bahn bricht. Braucht halt nur
seine Zeit. Leben ist Wandel. Alles fließt, panta rhei. Nichts
bleibt wie es ist.
Aus der Vergangenheit sollte man lernen und nicht nur als
vergangen betrachten. An der würde man unter anderem auch das
erkennen.
Die Welt geht nicht unter. Sie hat sich nur (mal wieder)
verändert. Sie hat sich immer (mal) verändert. Mal wars zum Guten,
positiv im Sinne der Mehrheit, mal hin zum Schlechten oder gar
Chaos, so wie jetzt. Und ich höre heut immer öfter: „
Mein
Ding ist das nicht mehr.“ Allerdings mit anderer Motivation:
Reiner Selbstschutz. Auch Selbstliebe, Selbstachtung, denn „DAS
muss man sich nicht antun“, gemeint Dummheit, zum Teil schon
Verblödung, Egoismus, Egozentrik, Narzissmus. Nicht in allen
Ländern, aber in vielen.
Die blanke Idiotie, weil sie sich selbst das Wasser abgraben.
Hauptsache „sie sind wer“, diese Personen, und kriegen obendrein
Geld.
Und was stellen sie damit an? Man schaue bloß mal in ihre
Gesichter oder höre ihnen zu. Verbittert, bösartig, weils freilich
nicht läuft wie sie wollen. Was dem Gesamten schadet geht unter –
und genau das tun sie. Doof bleibt halt doof und ein Arschloch ein
Arschloch.
Sollten sich aber auch jene mal sagen, die das nicht tun, weil
tatsächlich was können, tatsächlich... usw. Solchen allerdings
nachlaufen. Zeit ist kostbar, denn davon hat Mensch nicht viel.
Manchmal allerdings ganz gut, dass sie nicht so viel haben, sag
gelegentlich ich mir.
Jedesmal, wenn ich zu „meiner“ alten Kastanie komme, merke ich,
was der Mensch ist: Ein Nichts - im Vergleich zur Natur, gerade
auch zu den Bäumen. Aber die hat bzw. haben ja auch Gemeinschaft
als Grundlage. Gemeinsinn, nicht ich, sondern wir.
Keine Ahnung, wie lange der Stamm dieser Kastanie schon hohl ist,
und doch trug sie stets eine gewaltige Krone. Der Sturm kappte sie
vor einem Jahr und trotzdem trieb sie aufs Neue Äste, Blätter und
Blüten, trägt nun wieder Früchte. Sie hat Zeit. So viel Zeit.
Die alte, mächtige Eiche, die ich ebenfalls regelmäßig besuche,
besitzt Äste, die der Physik widersprechen. Zehn, fünfzehn Meter
und mehr sind die längsten, und das auch noch ziemlich dicht über
dem Boden. Da bricht mal ein trockener, morscher, mal
einer,
falls Sturm war, mehr nicht.
Wie alt können die werden! Erstaunlich. Ehrfurcht, da ist sie.
Wetter, hier gilt das Gleiche und ist das nächste Phänomen. Ein
immerwährender Kreislauf, ständiger Ausgleich. Und dazu brauchts
Zeit, viel Zeit. Die der Mensch eben nicht hat. Und der ist da
drin ja auch nicht wichtig. Es hat so viel Größeres als
er
ist.
Ehrfurcht, Respekt. Demut und Dankbarkeit. In der Folge eine
gewisse Form von Bescheidenheit. Dinge, die Mensch in der Mehrzahl
heute nicht hat bzw. so viele nicht mehr kennen. Wenn ich diese
Kastanie oder die Eiche besuche, bin ich froh, dass ich sie noch
besuchen
kann. Dass sie noch da ist und ich ganz genauso.
Meine Vorfahren besaßen das alles ebenfalls und hatten gut
dran getan. Ich habe es auch noch – gelernt. Durch sie, ihr
(natürliches) Leben und all die Dinge, die mir im Verlaufe der
Jahre begegneten.
Der Mensch ist nicht wichtig. Das Gesamte und Ganze ist es. Und
Anpassung heißt, sich hier eben
einzufügen. Dem Gesamten
dienlich zu sein. Nicht nur sich selber oder einigen, oder zu
herrschen, zu beherrschen, dagegenzuhalten, damit alles genau so
ist, wie es ihm, dem Einzelnen, passt. Weil er sich einbildet, er
wäre das Absolute.
Nochmals: Aus der Vergangenheit sollte man lernen und nicht nur
als vergangen betrachten.
Alles eine Frage der Zeit, das Wichtigste überhaupt bei „den
Komponenten des Lebens“, denn die, die kann nun wirklich keiner
auf- oder anhalten. Gut so, angesichts so mancher Ereignisse und
Idioten.
Bis bald.
See you soon
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